In den Werraschleifen bei Lauchröden kann man hautnah die Natur erleben.

Werra bei Lauchröden © ADFC/Peter Schütz

Gerstungen und die Grenze

Unsere Tour führt uns ins Werratal in Richtung Grenze. Wo uns heute eine einzigartige Naturlandschaft erwartet, zerschnitt 40 Jahre lang der Eiserne Vorhang die jahrhundertelang gewachsene Nachbarschaft der Werradörfer.

62km / 600 Höhenmeter

Gerstungen und die Grenze

Unsere Tour führt uns ins Werratal in Richtung Grenze. Wo uns heute eine einzigartige Naturlandschaft erwartet, zerschnitt 40 Jahre lang der Eiserne Vorhang die jahrhundertelang gewachsene Nachbarschaft der Werradörfer.

Ab dem Eisenacher Markt folgen wir immer den Wegweisern in Richtung Gerstungen. In Hörschel erreichen wir den Werratalweg. Wir fahren durch Neuenhof, dessen ehemalige Grenzkaserne etwas versteckt hinter dem Sportplatz an der Werra liegt. Hinter Wartha bietet sich ein Abstecher zum Blauen Wunder an. Es ist das letzte erhaltene Grenzsperrwerk an der Werra. Gut 100 m vor dem Bahnübergang verlassen wir den ausgeschilderten Weg und biegen links auf einen Wirtschaftsweg ab, der lange Zeit parallel zur Bahn verläuft. Die Ruine der Brandenburg und die Werraschleifen beherrschen die Werraaue. Wir biegen nach links ab in die Lindenallee in Richtung Lauchröden. Kurz vor der Brücke erinnert eine Skulptur an die Grenzöffnung. Eine Infotafel verdeutlicht, wie Lauchröden unter dem Grenzregime im Schutzstreifen zu leiden hatte. Der Werratalradweg führt uns über eine Landstraße weiter nach Sallmannshausen. Wenn wir beim Wegweiser zum Gasthaus „Zum Schiff“ einbiegen, finden wir eine weitere Infotafel. Der Werratalradweg geht jedoch weiter auf einem idyllischen Feldweg am Fuße des Böllers durch das Naturschutzgebiet an der Werra. Der Schießplatz auf dem Böller und das gesperrte Gebiet nördlich der Autobahn machte es für die Gerstunger unmöglich, die umliegenden Wälder zu betreten und verstärkten noch das Gefühl.. der Einengung. Der Weg macht eine Kurve um einen Damm zu umfahren. Er gehört zur ehemaligen Bahnstrecke Gerstungen-Förtha. Diese wurde 1962 gebaut, weil die Werrabahn zwischen Gerstungen und Wartha mehrfach die innerdeutsche Grenze querte. Wir erreichen Gerstungen, dessen Wappentier der Storch ist. Folglich sind der Storchenbrunnen auf dem Markt und das Schloss mit dem Storchennest und dem Werratalmuseum lohnende Ziele. Das Storchennest wird übrigens ganzjährig mit einer Webcam ins Internet übertragen. Der Radweg führt uns jedoch weiter nach Untersuhl und zur weithin bekannten Rundkirche. Diese Bauform kommt in Europa nur sehr selten vor. In Berka verlassen wir den Werratalradweg. Über die Poststraße erreichen wir das Zentrum und biegen nach links ab in die Lutherstraße. Wir verlassen Berka durch das Untertor und biegen an der Eichelbergschule links ab, überqueren die Hauptstraße und folgen der Beschilderung des Werra-Suhltal-Radwegs in Richtung Marksuhl. Über Herda und Fernbreitenbach erreichen wir die sorgfältig restaurierte Rengersmühle. Es geht nach links über den im Volksmund „Canyon“ genannten Weg nach Oberellen. Dort fahren wir auf der Hauptstraße links und biegen bald ab in Richtung Unterellen. Wenn die Hauptstraße nach rechts abknickt, fahren wir in die Straße „Am Rasen“ und über Straßen und Feldwege immer weiter geradeaus nach Lauchröden. Dort geht es rechts und immer geradeaus in Richtung Eisenach. Hinter Lauchröden haben wir die Gelegenheit, die Ruine der Brandenburg zu besuchen, die kurz vor der Wende von mutigen Lauchrödenern vor dem endgültigen Verfall gerettet wurde. Über Göringen und Hörschel geht es wieder zurück nach Eisenach.

  • Länge: 62 Kilometer
  • Höhenunterschied: 600 m
  • Schwierigkeitsgrad: Mittel, ein längerer Anstieg vor Oberellen
  • Anbindung: Wer will, kann mit dem Zug bis Eisenach anreisen und eventuell auch bis zum Bahnhof Herleshausen weiterfahren. Die Rückfahrt ab Gerstungen kann ebenfalls mit der Bahn erfolgen.
  • Orte an der Strecke: Hörschel, Neuenhof, Wartha, Herleshausen, Lauchröden, Sallmannshausen, Gerstungen, Berka/Werra, Herda, Fernbreitenbach, Oberellen, Unterellen, Göringen
  • Sehenswertes an der Strecke: Schloss und ehemalige Kaserne Neuenhof; Blaues Wunder bei Göringen; Storchenbrunnen, Schloss und Werratalmuseum in Gerstungen; Rundkirche Untersuhl; Innenstadt von Berka; Rengersmühle; Canyon bei Oberellen
  • Einkehrmöglichkeiten: Gaststätten in Hörschel, Neuenhof, Herleshausen, Lauchröden, Sallmannshausen, Gerstungen, Untersuhl; Berka/Werra
  • Auch Kinder können die Tour schaffen. Eventuell bietet sich die Rückfahrt mit dem Zug ab Gerstungen bzw. Herleshausen an (am Wochenende nur alle zwei Stunden)
  • Wer die Tour variieren möchte, kann mit dem Zug nach Herleshausen oder Gerstungen fahren. Oder zurück. Ein etwas verkehrsreicherer, aber steigungsärmerer Rückweg ist über Neustädt und Wommen. Hinter Wommen rechts ab über die Bahnstrecke und über die Felder in Richtung Herleshausen.
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https://wartburgkreis.adfc.de/artikel/gerstungen-und-die-grenze

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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