Kein Fahrradklimawandel in Eisenach
Auch im Jahr 2022 konnte die Wartburgstadt ihr Testergebnis nicht verbessern. Es wird Zeit für durchgreifende Verbesserungen, die das Radfahren sicher und attraktiv machen.
Die Ergebnisse des Fahrradklimatests sind für die Wartburgstadt erneut ernüchternd. Die 118 Teilnehmer bewerteten im Herbst 2022 das Fahrradklima erneut sehr negativ mit einer Durchschnittsnote von 4,3. Dabei ist die Teilnehmerzahl nach jahrelangem stetigen Anstieg erstmals gesunken. „Es war diesmal mühsam, zum Mitmachen zu motivieren.“, sagt Peter Schütz vom ADFC-Wartburgkreis. „Offenbar habe viele Menschen resigniert. Sie glauben nicht mehr an die nötigen Veränderungen.“ Damit diese aber Wirklichkeit werden, lohnt ein Blick auf die Details. Denn die Eisenacher stellen durchaus auch Stärken heraus. Dazu gehören die positiven Medienberichte und die kostenfreie Mitnahme in Bus und Bahn. Ganz besonders freut sich Christoph Meiners über die positive Bewertung der Öffnung von Einbahnstraßen: „Jahrelang habe ich mich für die Öffnung der Friedensstraße eingesetzt. Mit Corona wurde sie plötzlich möglich – und einiges mehr.“ Ebenfalls positiv gewürdigt wurde die Fahrradförderung in letzter Zeit. Hier freuen sich wohl einige auf die geplanten Wege an der Hörsel und in der Karolinenstraße, deren Realisierung aber noch einige Zeit dauert.
Aus der insgesamt negativen Bewertung stechen einige Punkte deutlich heraus. Immer noch gibt es Ampeln, deren Induktionsschleifen keine Fahrräder erkennen. Diese müssen neu abgestimmt oder durch Kameras ergänzt werden. Der Winterdienst und die Reinigung von Radwegen muss dringend verbessert werden. Der ADFC erhielt bereits die Zusage, dass dies am Siebenborn zukünftig der Fall ist. Bemängelt wird ebenfalls das fehlende Fahrradverleihsystem.
Besonders nachdenklich stimmt die Aktiven des ADFC die schlechte Bewertung der Erreichbarkeit des Zentrums. Der ADFC schlägt vor, diese durch weitere Öffnungen von Einbahnstraßen zu verbessern. Entsprechende Vorschläge wurden bereits im Rahmen des Radverkehrskonzepts gemacht. Dieses muss nun zügig verabschiedet und dann auch umgesetzt werden. Denn das Tempo der Umgestaltung muss deutlich erhöht werden.