Blick vom Wackenhof in die Rhön

Blick vom Wackenhof in die Rhön © ADFC/Peter Schütz

Von Eisenach nach Bad Salzungen

Der direkte Weg nach Salzungen führt über den Rennsteig.

27km / 500 Höhenmeter

Warum gibt es eigentlich keinen Radweg von Eisenach nach Bad Salzungen? Das hat sicher auch mit dem langen Abenteuer „Kreisfreiheit von Eisenach“ zu tun. Aber auch mit der Landschaft: Dazwischen liegt der Rennsteig und noch einige weitere Hügel. Also müssen wir mit einigen Steigungen und am Rennsteig auch mit unbefestigten Wegen rechnen. Ein Tourenrad mit ordentlicher Bereifung geht da gerade noch so.

Wir beginnen unsere Tour wieder am Eisenacher Markt. Ein Schild führt uns Richtung Wartburg in die Lutherstraße. Und so kommen wir am Lutherhaus, Bachhaus und in der Marienstraße noch am Goldenen Löwen vorbei. Wir folgen der Hauptstraße ins Mariental. Ab dem Prinzenteich können wir auf die Wichmann-Promenade links neben der Straße ausweichen. Am Ende der Promenade überqueren wir die Bundestraße beim Eingang der Drachenschlucht und fahren den Fahrweg zum Sängerwiese herauf. Vor dem Gasthaus hat das Forstamt ein Arboretum mit zahlreichen exotischen Bäumen angelegt. Was zunächst wie eine Spielerei aussieht, hat einen ernsten Hintergrund. Angesichts des flächehaften Baumsterbens möchten die Förster herausfinden, welche Baumarten sich für das veränderte Klima eignen. Vor dem Gasthaus biegen wir links in Richtung Wilde Sau ab.

Wir folgen dem Wanderweg. An einigen steilen, schlecht befestigten Stücken müssen wir vielleicht schieben. Wenn der Radwegweiser nach rechts führt, fahren wir trotzdem geradeaus. Eigentlich müssten wir uns vor der Wilden Sau links halten. Aber das Sühnekreuz aus dem Jahr 1483 eignet sich für ein Pause nach dem langen Anstieg. Anschließend erreichen wir den Rennsteig, halten uns links und biegen nach wenigen Metern rechts ab in Richtung Unkeroda. Der Forstweg ist gut zu fahren. Wir halten uns geradeaus, fahren immer bergab und landen schließlich in jedem Fall in der Straße „In der Struth“. An der Hauptstraße geht es links und dann bergan rechts in Richtung Eckardtshausen. Im Ort fahren wir nicht nach Wilhelmsthal oder in die Marksuhler Straße, sondern bergauf in die Straße ohne Namen, die für Lastwagen verboten ist. Auf der Höhe sehen wir Bäume, die mit einem „S“ bezeichnet sind. Hier ist die Straße kurzzeitig ein Teil des weniger bekannten Sallmannshäuser Rennsteigs, der vom Ruhlaer Häuschen bis Sallmannshausen führt. Bei der Abfahrt fahren wir nicht zu schnell, um die Aussicht auf die Rhön zu genießen. Wenn die Straße endet, geht es rechts nach Kupfersuhl. Der Name steht für eine lange Bergbautradition. Im Jahre 1706 wurde dort weltweit der erste Saurierfund dokumentiert. Das Skelett befindet sich heute im Naturkundemuseum von London. In Kupfersuhl erinnert nur ein Denkmal an das 250 Millionen Jahre alte Tier. Direkt hinter dem Denkmal biegen wir links ab in die Straße „Im Winkel“ nach Möhra. Dort biegen wir links ab und fahren bis zum Lutherplatz. Möhra war der Heimatort des Vaters von Martin Luther. Ein gewaltiges Lutherdenkmal beherrscht den Platz. Zurück geht es links, rechts und gleich wieder links in Richtung Gräfen-Nitzendorf. Ab jetzt ist der Weg als Teil des Werra-Suhltal-Radwegs beschildert. Hinter dem Gasthaus geht es links. Über Hecker Stieg und Bohnengrund geht es nach Kloster Allendorf. Vor der Werrabrücke biegen wir rechts auf den Werratalradweg ein, der uns bis nach Bad Salzungen führt. Gradierwerk, die gemütliche Innestadt und der Burgsee laden ein.

Für den Rückweg gibt es vier Möglichkeiten: Der Werratalradweg (70 km), der gleiche Weg zurück, die stündlich verkehrende Süd-Thüringen-Bahn. Ebenfalls kann man weiter dem Werratalradweg in Richtung Meiningen folgen und von jedem Bahnhof stündlich zurück nach Eisenach fahren. Bis Wasungen genügt dabei das preisgünstige Hopper-Ticket.

  • Länge: 27 Kilometer
  • Höhenunterschied: 500 m
  • Schwierigkeitsgrad: Mittel, zahlreichen Anstiege
  • Anbindung: Wer will, kann mit dem Zug bis Eisenach anreisen und eventuell auch bis zum Bahnhof Förtha weiterfahren.
  • Orte an der Strecke: Wolfsburg-Unkeroda, Eckardtshausen, Wackenhof, Kupfersuhl, Möhra, Gräfen-Nitzendorf, Kloster Allendorf, Bad Salzungen
  • Sehenswertes an der Strecke: Wilde Sau, Ausblick auf Thüringer Wald und Rhön, Lutherstammort Möhra, Werraauen, Kurstadt Bad Salzungen
  • Einkehrmöglichkeiten: Gasthaus Sängerwiese, Gasthaus Waldesruh in Gräfen-Nitzendorf, zahlreiche Gaststätten in Salzungen
  • Auch Kinder können die Tour schaffen. Vielleicht bietet sich aber die unten beschriebene Variante an.
  • Wer die Tour variieren möchte, kann mit dem Zug nach Förtha fahren, um die Rennsteigüberquerung zu vermeiden. Oder von Salzungen weiter die Werra herauffahren. Mit der Süd-Thüringen-Bahn kommt man wieder zurück nach Eisenach. Bis Wasungen reicht dabei das Hopper-Ticket.

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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